Nach Apéro und Nachtessen wird die GV abgehalten. Grosses Thema ist das im 2015 stattfindende 111-Jahr-Jubiläum. Die ersten Ideen werden vorgestellt. Beat Suter vom Vorstand erläutert das nachhaltige Nachbarschaftsprojekt „Strassen festen mit“, das im 2015 anlässlich des Jubiläums lanciert wird. Im Anschluss an den offiziellen Teil hält Lilo Jud, Leiterin Fachstelle für Altersfragen Wettingen, ein Referat zum Nachbarschafts-Netz. Die Präsidentin Dominique Girod wird zum Abschluss der GV von ihren Vorständen mit einem wunderbaren Frühlingsstrauss für 10 Jahre Präsidium überrascht.

Und so selbstverständlich, wie die Kinder ihre Spielsachen und Comics zum Verkauf auslegen, so verlässlich ist uns das Wetter wohl ge-Sonnen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Sonne war ja im Sommer 14 eher keine vorhanden. Unser Quartiefest darf sich einer treuen Stammkundschaft rühmen. Seien es Gäste oder Helferinnen und Helfer. Alle schätzen das gemütliche Beisammensein auf dem Altenburg Pausenplatz.

Die Wettinger Bevölkerung sammelt fleissig Grünabfall. Alleine im Jahr 2013 wurden 2’129 Tonnen Grünabfall entsorgt und somit eine jährliche Pro-Kopf-Menge von 105 kg erreicht. Wettingerinnen und Wettinger übertreffen deutlich das gesamtschweizerische Mittel von rund 100 kg pro Person. Mitglieder vom Quartierverein Altenburg Langenstein wollten wissen, was genau mit dem Wettinger Grünabfall passiert. Bei schönstem Herbstwetter versammelten wir uns am Bahnhof Wettingen und machten uns auf den Weg nach Otelfingen.

Facts und Figures
Die Firma Kompogas ist 1991 von Walter Schmid gegründet worden. Der mehrfach ausgezeichnete Umweltpionier hat das Unternehmen massgeblich geprägt und die Technologie entwickelt. Bevor er 1992 die erste Feststoffvergähranlage mit dem sogenannten Kompogas Verfahren in Betrieb nehmen konnte, hat er jahrelang getüftelt. «Alles sei in die Luft geflogen, eine riesige Sauerei habe es gegeben», erzählt Patrik Schmid, Berater Biomasse, zu Beginn der Führung.

Die angelieferten Bioabfälle (Küchenabfälle sowie Grüngut) werden zerkleinert und gelangen anschliessend in das Herzstück, den Fermenter, wo die Masse einer 14-tägigen, anaeroben Vergärung unterzogen wird. Bei einer Temperatur von 54°C entsteht CO2-neutrales Biogas, welches im Blockheizkraftwerk in elektrische Energie umgesetzt wird. Das übrig bleibende Gärsubstrat wird entwässert. Das dabei gewonnene Prozesswasser findet als Flüssigdünger Anwendung in der Landwirtschaft. Der Gärrest wird in Form von Kompost, der sich im Gartenbau und auch in der Bio-Landwirtschaft bestens bewährt, eingesetzt.

Die Kompogas Anlage in Otelfingen produziert aus jährlich rund 20‘000 Tonnen Küchen- und Gartenabfällen Biogas als Treibstoff, Strom, Wärme und biologischen Dünger. Mit der produzierten Energie können rund 800 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden. Pro Jahr könnten in der Schweiz 1.5 Millionen Tonnen organische Abfälle weiterverwertet werden.

Diskussionen und Impressionen
Man höre und staune. Für das Kompogas-Verfahren eignen sich alle organischen Abfälle, die biologisch abbaubar sind: Die Mischung aus Gartenabfällen, Rüstabfällen, sowie Speiseresten gewährleistet einen optimalen Gärprozess.

Diese Information löste angeregte Diskussionen aus: Wie verschwenderisch ist unser Umgang mit Nahrungsmitteln? ereiferten sich die einen. Die Pragmatischen fanden, dass aus Speiseresten besser Energie gewonnen werden soll, als sie in der Kehrichtanlage verbrennen zu lassen.

Geruchsintensiv
Einigkeit bestand bei uns allen: Für den Geruchssinn war der Besuch eine grosse Herausforderung. Sobald wir die Anlage betreten hatten, stach uns ein penetranter Methangasgeruch in die Nase. Zurück an der frischen Luft atmeten alle erleichtert auf. Die Heimreise mit den grünen Kübeli und den kompostierbaren Säcklein für kleinere Sammelmengen war heiter.

Andrea Fischer

Wir wissen nun, dass es am Samstag das Rahmenprogramm «Du–ich–wir – Quartierkultur!» geben wird. Martin Finschi und Karl Guyer arbeiten zusammen daran.

Beat Suter hat mit seinem Team die Idee, wie sich Strassenfeste im Quartier ausbreiten könnten, weitergesponnen und mit Flugblättern die in Frage kommenden Strassen umworben.

Andrea Fischer und Hans Müller kümmern sich um die Kulinarik.

Sabine Schoop und ihre Kolleginnen organisieren die unterhaltsame und interessante LA-Tour.

Barbara Winzer und Alex Schaufelbühl leiten Kreativ- und Steinhauerworkshops.

Für die Deko am Fest zeichnet Alex Schaufelbühl verantwortlich.

Und damit der Strauss an Jubiläums-Festivitäten überschau-, kalkulier- und planbar bleibt, hat Stephan Meyner alle Positionen vom Kafilöffeli bis zum Festzelt in eine grandiose Excel-Liste gefüllt. Die diversen Teams arbeiten nun bis zum ersten Fest-Höck im Januar 2015 selbständig weiter.

Die Bands sind gebucht und auch das Zelt und die Strominstallation. In der grossen Fest-Liste sind nur noch wenige Positionen offen. Die Kosten können nun abgeschätzt werden. Wir ringen um Margen beim Essen und finden, es sollte noch eine Bar von Jungen betrieben werden. Wir möchten mit fairen Preisen geschäften, dürfen aber gleichzeitig die Infrastrukturkosten nicht aus den Augen verlieren. Wenigstens fallen die WC-Häuschen weg – wir haben von der Abteilung Bau und Planung grünes Licht für die Nutzung der WC-Anlage im Altenburgschulhaus bekommen.