Nach dem Apéro und dem Nachtessen führte die Präsidentin Dominique Girod charmant und zügig durch die Traktanden. Dani Kost wurde als Revisor nach 16-jähriger Amtszeit verabschiedet. Als Ersatz wurde Edith Schmid mit Akklamation gewählt. Sie wird ab 2014 zusammen mit Adolf Acklin die Revision des Vereins durchführen. Der Vorstand wird erst wieder 2014 gewählt. Am Ende des geschäftlichen Teils standen Informationen zum Bauvorhaben Brückenkopf Ost, das das Quartier unmittelbar betrifft. Zum Abschluss der wie immer gemütlichen GV liessen Barbara Winzer-Fröhlich und Sven Mathiasen die Puppen tanzen und erläuterten dem Publikum die Geschichte der ehemaligen Marionettenbühne. Anhand verschiedener Figuren zeigten sie eindrücklich, dass Figurentheater weit mehr beinhaltet als Kasperlitheater. Nach dem Dessert zogen die Gäste mit den traditionellen Frühlingsblumen heimwärts.

Wir wurden durch einen Mitarbeiter des Stapferhauses empfangen. Er gab uns eine erklärende Einführung in die Ausstellung. Ein kurzer Animationsfilm eröffnete dann unseren Rundgang.  Als erstes mussten wir uns für eine der verschiedenen Taschen entscheiden. Diese enthielt auch eine «Entscheiden Card», auf die die verschiedenen Tickets aufgeklebt werden konnten. Wir machten uns allein, zu zweit oder in einer kleinen Gruppe auf den Weg durch die Ausstellung. Zu verschiedenen Themenkreisen wie Qual der Wahl, Liebe, Karriere, Willenssache etc. konnte man zuhören, lesen, Entscheidungen treffen, was gar nicht so einfach war.

Zu den verschiedenen Themen konnte ein Ticket ausgedruckt werden und auf die «Entscheiden Card» geklebt werden. Am Ende der Ausstellung konnten alle am Automaten die Tickets scannen und es wurde eine Standortbestimmung bezüglich dem eigenen Entscheidungsverhalten ausgedruckt. Die Mitglieder des Quartiervereins  in verschiedenen Lebensaltern waren begeistert von der Ausstellung. Alle erhielten einen Gutschein, um in diesem Jahr noch ein anderes aargauisches Museum zu besuchen.

«Was tun gegen den Mitglieder-Schwund?», «Wie erreichen wir die Familien?», «Wie feiern wir den grossen Geburtstag des Vereins?»: das waren die Fragen, die wir diskutierten. Sozusagen als Pflicht vor der Kür, dem Vorstandsessen.

Einbezug der Mitglieder und der gesamten Quartier-Bevölkerung ist die Strategie, die wir in der Festplanung und am Jubiläumsfest selber umsetzen möchten. Wir beschliessen, an Ideen-Höcks im erweiterten Kreis Vorschläge zum Jubiläumsfest zusammenzutragen.

Das anschliessende Vorstandsessen genossen wir zusammen mit Dani Kost, unserem Revisor a.D., im Trudelkeller.

Denn trotz «Land-Unter» in Deutschland und Rekord-Pegelstand im Bodensee findet das Boccia-Turnier statt. Der Sand ist geglättet und die Wolken verziehen sich diskret. Zum ersten Mal hätten wir ein Ausweichdatum eingeplant gehabt. Deshalb hat es wohl dieses Jahr funktioniert. Der traditionelle Anlass erfreut sich immer noch grosser Beliebtheit. Die «Stammkundschaft» geniesst das Ereignis entweder vom Spielfeldrand aus, oder sie rollt beherzt die Kugeln, während unser Kassier Hans Müller die Glut am Glühen hält und die Würste dreht.

Der Falkner Karl Meier präsentierte uns die Flugkünste seines Sakerfalken Arco und vermittelte Spannendes zur Geschichte der Falknerei. Die Ausbildung zum Falkner dauert viele Jahre. Trotz der engen Bindung des Herrn zum Falken ist diese nicht primär von persönlicher Sympathie des Vogels gegenüber seinem Meister geprägt, sondern beruht darauf, dass der Meister sein Tier füttert. Die Flugkünste sind keine einstudierten Kunststücke, sondern zeigen des Vogels natürliches Jagdverhalten. Dem «krallennah» zuzusehen ist deshalb nicht weniger spektakulär. Den 900g schweren schönen Falken auf dem Arm zu tragen ist ein unvergessliches Erlebnis.

In der Jägerhütte versammelten sich die QV-Vorstände ums lodernde Feuer und lauschten dem Bericht des Jägers. Die Schilderungen zur langjährigen Ausbildung und zu den Aufgaben der Jäger waren erhellend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Jäger ihre Arbeit, die oft aus stundenlangem Warten besteht, unentgeltlich leisten.

Die Krönung des geselligen Abends waren die Wildschweinwürste aus Wettinger Wildschweinen.

Der Andrang war erfreulich, das interessierte Publikum altersmässig gut durchmischt. Geschichten, bauliche Zeitzeugen und Grenzschlängeln im Quartier Langenstein-Altenburg waren die Themen.

Bruno Meier, Historiker aus Baden, in Wettingen aufgewachsen, hat seine Zuhörerschaft mit seinen Schilderungen gefesselt. Für die älteren Herrschaften bedeutete der Rundgang eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit, für die Jüngeren war es spannend zu erfahren, wieviele Lädelchen ursprünglich in unserem Quartier beheimatet waren.

Nach wie vor ungeklärt ist der Ursprung der Bezeichnungen «Altenburg» und «Langenstein». Erhellende Rückmeldungen aus dem Kreise unserer Mitglieder sind – auch im Hinglick auf das 111-Jahr-Jubiläum – nach wie vor sehr willkommen!

Der anschliessende Apéro beim Schulhaus Altenburg wurde rege für Fragen an den Historiker und für den Austausch von Anekdoten aus dem Quartier genutzt.

Ziel war, eine möglichst breit abgestützte Guppe bestehend aus QV-Mitgliedern und AnwohnerInnen quer durch alle Altersklassen zusammenzuführen und von Anfang an in die Planung der Jubiläumsaktivitäten einzubeziehen.

So war es an der Vorstandsretraite vom 19. April beschlossen worden.

Karl Guyer und die Präsidentin haben die Zusammenkunft vorbereitet, so dass in kleinen Gruppen Ideen zusammengetragen werden konnten. Im Plenum haben die einzelnen Teams ihre Vorschläge für die Jubiläums-Aktivitäten präsentiert. Zum Schluss wurden die Ideen von allen Beteiligten mit Punkten bewertet. Für die Weiterarbeit hat sich jeweils ein Vorstands-Mitglied einer Projektgruppe angeschlossen. 

Salzkartoffeln, Sauerkraut und deftige Kostbarkeiten vom Schwein liessen keine Wünsche offen. Immer wieder wunderbar: der süsse Abschluss der herbstlichen Schlemmerei. Nächstes Jahr wird die Metzgete zum letzten Mal unter der Schirmherrschaft der Familie Güller stattfinden. Sie geben das Restaurant Bahnhof Ende 2014 aus Altersgründen auf.

Zur Auswahl standen schlussendlich folgende Veranstaltungen:

• LA-Tour: diverse thematische Rundgänge und Aktionen im Quartier.

• Strassenfest Mobil: Unterstützung bestehender Strassenfeste und Initiierung weiterer Strassenfeste im Quartier mit Support und Starter-Kit durch den QV.

• Raclette-Beiz am Wettiger-Fäscht 2014 als Initialzündung für das darauf folgende Jubiläumsjahr.

• Quartierfest-Tage: das traditionelle Altenburgfest in grösserem Rahmen und eventuell an einem anderen Standort.

• Etwas Bleibendes: eine QV-Website.

Untenstehendes Flipchart ist das Ergebnis angeregter Diskussionen. Es war unwahrscheinlich anregend, das Jubiläumsfest in einem solch breit abgestützten Kreis zu diskutieren.

Allen ein Anliegen ist der «Grüezi-Effekt». Man war sich einig, dass die Veranstaltungen zum Ziel haben sollen, die Menschen einander näher zu bringen, ihnen die Möglichkeit geben, sich kennen zu lernen und sich mit dem Quartier auseinander zu setzen. Denn, wer sich kennt, der grüsst sich!

Diese Anregung nimmt der Vorstand ernst und stellt sich der nicht leichten Aufgabe gern, aus dem reichhaltigen Ideen-Bankett für das Jubiläumsjahr ein gluschtiges und bekömmliches Festtags-Menu für die ganze Quartierbevölkerung zusammenzustellen.